Die zweite Ausstellung der Schach-und Kulturstiftung G.H.S. in der Schachakademie München ist mit ausgewählten Dokumenten dem Jahr 1934 gewidmet, in dem der Weltmeisterschaftskampf zwischen Alexander Aljechin und Efim Bogoljubow stattfand. Ein Wettkampfabschnitt mit drei Partien fand vom 5. bis zum 12. Mai 1934 bei enormem Publikumsinteresse in München statt.
Erstmals werden genauer die seit 1925 regelmäßigen Schachfunksendungen des Bayerischen Rundfunks untersucht sowie die wöchentlichen Schachspalten der wichtigsten in München verbreiteten Tageszeitungen ausgewertet. In diesen beiden Medien treten die Machtspiele und Ambivalenzen im Bereich Schach während des Nationalsozialismus deutlich hervor.
Das Schachcafé Stefanie, Duchamp in München, Duchamp/ Halberstadt von 1932 und nicht zuletzt Max Essers Schachspiel „Die historische Schlacht am Teutoburger Wald“ im Spiegel der Kritik von 1934 ergeben ein facettenreiches Bild vom Schach in der Kunst jener Zeit.
Neben den bekannten Persönlichkeiten wie Siegbert Tarrasch, der 1934 in München starb, Eduard Dyckhoff, Sonja Graf und Friedl Rinder werden auch schachspielende Schriftsteller wie Erich Mühsam, Georg Britting sowie Schachmotive in der Kunst von Max Unold und A. Paul Weber vorgestellt.
Der Katalog umfasst Aufsätze von Herbert Graf (Augsburg), Großmeister Stefan Kindermann (München), Dr. Natascha Niemeyer-Wasserer (München), Georg Schweiger (München) und Prof. Ernst Strouhal (Wien).
Der Katalog zur Ausstellung kann bei Georg Schweiger (georg.schweiger@t-online.de) bestellt werden.